Nationalparkstadt Waldeck - Wärmewende
Damit ist Sie nicht allein, wie sich am vergangenen Donnerstagabend in der Stadthalle Sachsenhausen deutlich zeigte. Neben dem Verein Klimaneutrales Waldeck-Frankenberg e.V., dem Landkreis Waldeck-Frankenberg und der M&V Wärme GmbH waren ca. 100 Anwohner:innen aus dem Stadtquartier „Kramenze“ der Einladung des Bürgermeisters Jürgen Vollbracht gefolgt.
Nicht allein zu handeln und gemeinsam eine regionale, ökologische und auch solidarische Wärmeversorgung zu entwickeln war die Kernbotschaft der Informationsveranstaltung. In der neben der Dringlichkeit einer treibhausgas-neutralen Wärmeversorgung auf Grund des rasant fortschreitenden Klimawandels, auch um die Versorgungssicherheit und ganz besonders Unabhängigkeit von Energieimporten berichtet wurde.
Eine Wärmeversorgung der Zukunft muss ebenso solidarisch entwickelt werden, Energie muss langfristig für alle Waldecker:innen bezahl- und leistbar sein! Das unterstrichen die Vortragenden gleich an mehreren Stellen.
Eine Nahwärmeversorgung könnte die Lösung im Stadtquartier Kramenze in Sachsenhausen werden, in dem Sie gleich mehrere regenerative Energien eint, wie z.B. Sonne, Biomasse (Holz) und Umweltwärme (WP). Der Vorteil, alle drei Energieformen sind regional verfügbar und ergänzen sich im Jahresverlauf sehr gut. Ausschließlich auf Biomasse zu setzen sei nicht langfristig gedacht und würde zu späteren Zeiten in eine ungewollte Abhängigkeit führen. Auch ist es wichtig mit Biomasse ressourcenschonend umzugehen, was bei einem anteiligen Brennstoffmix sehr gut gelingen kann. So kann dauerhaft gewährleistet werden, das allen Bürger:innen Waldecks dieser regionale Brennstoff zugutekommen kann.
Neben dem ressourcenschonenden Umgang, wurde auch die Bedeutung von Energieeffizienz hervorgehoben. Energie - ganz gleich ob Strom oder Wärme – würde aller Voraussicht nach nie wieder so günstig sein, wie in den vergangenen Jahrzehnten. Aus diesem Grund darf die Reduzierung des Wärmeverbrauchs durch Sanierungs- und Optimierungsmaßnahmen nicht vernachlässigt werden! Ebenso verhält es sich mit den Wärmeverlusten eines Nahwärmenetz, auch hier muss neu gedacht und der Temperaturbedarf jahreszeitlich angepasst werden, anstatt ganzjährig mit hohen Temperaturen gespeist zu werden. Entscheidend beeinflusst wird die Effizienz durch die Teilnahme der Anwohner:innen, umso mehr sich an der Nahwärmetrasse anschließen, desto geringer sind die Verluste pro Haushalt, denn verlustfrei heizt schließlich leider noch niemand. Und so verhält es sich auch mit den künftigen Kosten für die Nahwärme; eine hohe Teilnahme = ein solidarischer / wirtschaftlicher Wärmepreis! Genau an dieser Stelle ist die Mitwirkung der Anwohner:innen essentiell, umso mehr ihr Interesse bekunden und ihre individuellen Daten übermitteln, desto besser lässt sich ein Nahwärmekonzept entwickeln.
Wir würden uns daher sehr freuen, wenn uns in den nächsten 14 Tagen weitere Daten-erfassungsbögen zur Entwicklung der Wärmeversorgung im Stadtquartier Kramnenze erreichen würden. Die Erfassung können Sie sowohl ganz bequem online auf der Internetseite der Stadt durchführen. Oder in dem Sie den Erfassungsbogen händisch ausfüllen, diesen erhalten Sie in der Stadtverwaltung oder bei Herrn Ortsvorsteher Klaus Schmal.
Wir hoffen Ihnen auf Basis der Daten Ende Januar / Anfang Februar ein tollen Nahwärmeentwurf präsentieren zu können.
Ihr Bürgermeister Jürgen Vollbracht